Kann Marktforschung Qualität „berechnen“?

Kategorie: Markt- und Mediaforschung — Tags: , 17:43 17. März 2009

Der Kern meines Anliegens stellt folgende Frage dar: Was ist Qualität? Und: kann Marktforschung Qualität „berechnen“, wie es im Untertitel des Artikels heißt? (Artikel ist nachzulesen hier oder hier)

Im letzten Abschnitt fragt die Autorin: „Aber ist risikoloses Programm auch gutes Programm?“. Diese Frage zielt daran vorbei, ob Marktforschung „Qualität erforschen“ kann. Denn die Frage, wie risikolos ein Programm ist, ist nur ein Qualitätsaspekt unter vielen. Und überhaupt: was heißt denn „gut“? (Auch) Das definiert der Auftraggeber. Marktforschung kann Qualität erforschen – aber nur jene, die vom Auftraggeber definiert wird.

Qualität kann also berechnet – ich bevorzuge: erforscht werden. Allerdings immer nur jene, für die eine Definition vorliegt. Um im Bild des Laboratoriums zu bleiben: die Ingredenzien werden angeliefert. Daraus kann eine „überraschende Mischung“ werden – d.h. überraschende Erkenntnisse können aus dem gelieferten Briefing gewonnen werden. Aber Alchemisten sind Marktforscher keine.

Ein Appendix zur Aufbereitung des Quellentextes:

Der Artikel nimmt in der Zeitung vier Spalten bzw. eine Drittel Seite ein. Derselbe Text wird im Internet unter sueddeutsche.de und jetzt.de veröffentlicht.

Der Inhalt des Artikels ist in der Zeitung und im Internet aufs Wort derselbe. Online wird damit ein Text veröffentlicht, der lange gescrollt werden muss. Ich glaube, dass ein derart langer Text selten vollständig gelesen wird. Daher halte ich das für eine nicht optimale Qualität einer Textveröffentlichung im Internet. Auch das ist ein Qualitätsaspekt: Texte für das jeweilige Medium anzupassen.